Qualitätsanforderungen an EBS-Kabel: IP69K, ADR & Schutz vor Reibung

In der modernen Fahrzeugelektronik von Nutzfahrzeugen sind EBS-Systeme (Elektronisches Bremssystem) das Herzstück der Sicherheit. Die Verbindung zwischen EBS-Einheiten (z.B. von Wabco, Knorr-Bremse oder Haldex) und Peripheriegeräten wie einer CAN-Bridge für Reifendrucksensoren (TPMS) stellt höchste Ansprüche an die Verkabelung.

Warum ein „Standardkabel“ hier lebensgefährlich sein kann und welches clevere Detail Mechanikern das Leben erleichtert, wenn das Chassis überlackiert wurde, erklären wir in diesem Beitrag.

Wasserdichtigkeit nach IP69K: Ein Muss für die Sicherheit

Da das EBS direkt die Bremseigenschaften des Fahrzeugs steuert, ist Ausfallsicherheit die oberste Priorität. Ein Kurzschluss durch eindringende Feuchtigkeit darf unter keinen Umständen passieren.

Hochwertige EBS-Kabel zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  • Vollständige Abdichtung: Kabel und Stecker werden nicht nur lose verbunden, sondern fest miteinander verkrimpt.
  • Ummantelung: In einem ein- oder mehrstufigen Prozess wird die Verbindungsstelle mit Kunststoff umspritzt.
  • IP69K-Standard: Diese Bauweise garantiert Schutz gegen Hochdruckreinigung und dauerhafte Feuchtigkeit.

Sowohl am Anschluss der EBS-Einheit als auch an der CAN-Bridge ist diese Dichtigkeit essenziell.

Mechanische Belastbarkeit:
Schutz vor Vibration und Reibung

  • Ein Kabel im Fahrzeugchassis ist ständiger Bewegung ausgesetzt. Es wird durch Kabelbinder oder Schellen fixiert, doch während der Fahrt entstehen durch Vibrationen Mikrobewegungen an diesen Haltepunkten.
    Ein herkömmliches „08/15-Kabel“ würde hier schnell versagen. Spezialkabel für den Nutzfahrzeugbereich müssen daher spezifische Anforderungen erfüllen:
  • Erhöhte Manteldicke: Mehr Materialschutz gegen Abrieb.
  • Reibungswiderstand: Das Material muss so beschaffen sein, dass es trotz Reibung an den Halterungen nicht durchscheuert.

Zudem sind diese Kabel in der Regel ADR-zugelassen, was ihren Einsatz in Fahrzeugen für den Gefahrguttransport ermöglicht.

Der "versteckte" Data-Matrix-Code: Eine Lösung aus der Praxis

Ein häufiges Problem in der Werkstattpraxis: Ein Fahrzeugchassis wird komplett neu lackiert – inklusive der verbauten Steuergeräte und Kabel. Das Ergebnis? Typenschilder und Identifikationsnummern sind unter einer dicken Farbschicht verschwunden und nicht mehr lesbar.
Unsere Lösung ist ein gelaserter Data-Matrix-Code unterhalb des Steckers.

  • Das Prinzip: Der Code befindet sich an einer Stelle, die im gesteckten Zustand vom HDSCL-Stecker (bekannt durch das gelbe Öffnungselement) verdeckt wird.
  • Der Vorteil: Selbst wenn das gesamte Steuergerät überlackiert wurde, muss man lediglich den Stecker lösen. Der darunterliegende Bereich bleibt farbfrei, und der Code kann gescannt werden, um die CAN-Bridge eindeutig zu identifizieren.

Kompatibilität: Wabco, Knorr-Bremse & Haldex

Die Fahrzeugarchitektur variiert je nach Hersteller und Modell. Ein gutes Kabelsortiment deckt daher alle gängigen EBS-Hersteller ab.
Verfügbare Konfigurationen umfassen:

  • Direkte Verbindungen: Einfache Kabel für den Subsystems-Anschluss.
  • Y-Kabel: Für komplexe Architekturen, bei denen Signale gesplittet werden müssen.

Video: Qualitätsanforderung bei EBS-Kabeln

In diesem Artikel:

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    WICHTIGE FAQs

    Welche Anforderungen gelten für EBS-Kabel im LKW/Trailer?

    EBS-Kabel müssen wasserdicht (IP69K) sein, um Kurzschlüsse im Bremssystem zu verhindern. Mechanisch müssen sie extrem widerstandsfähig gegen Abrieb durch Vibrationen sein und eine ADR-Zulassung für Gefahrguttransporte besitzen.

    IP69K ist die höchste Schutzklasse gegen Wasser und Schmutz. In LKW, Anhängern und Trailern ist dieser Standard essenziell, da EBS-Kabel Hochdruckreinigern, Feuchtigkeit und Streusalz standhalten müssen. Ohne IP69K steigt das Risiko für Kurzschlüsse und Bremsausfälle.

    Nein. Nur speziell zertifizierte Kabel erfüllen die ADR-Vorgaben für Fahrzeuge mit Gefahrgutkennzeichnung (z. B. Tankzüge, Chemietransporter). ADR-Kabel besitzen verstärkte Mantelmaterialien, erhöhte Temperaturbeständigkeit und geprüfte Flammwidrigkeit. Wir bieten ADR-zugelassene Kabel an, kontaktieren Sie uns hierfür.

    Dies schützt den Code vor dem Überlackieren des Chassis. Im gesteckten Zustand ist der Code abgedeckt; wird der Stecker gelöst, bleibt die Identifikation lesbar, auch wenn das Steuergerät lackiert wurde.

    Der unter dem Stecker geschützte Lasercode ermöglicht:

     

    • schnelle Identifikation der CAN-Bridge nach Lackierung

    • eindeutige Seriennummern-Zuordnung

    • Wartung ohne Demontage

      Das spart Zeit – besonders bei Flottenfahrzeugen und Trailern.

    Die optimale Länge hängt von:

    • Chassis-Geometrie

    • Einbauposition

    • vorhandener Kabelführung ab.
      Zu lange Kabel erhöhen die mechanische Belastung, zu kurze Kabel sind ein Sicherheitsrisiko. OEM-Längen zwischen 50 cm und 250 cm sind im DACH-Raum üblich.

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